Jutta Kirchhoff (v.l.), Bezirkschef Harald Rösler, Staatsrat Matthias Kock, Werner Hansen, Quartiers- managerin Rixa Gohde-Ahrens, Annemarie Wilms, Günther Michalski, Klaus Reinhardt – Offizielle und Ehrenamtler sehen positiv in die Zukunft Foto: Stefanie Nowatzky
Quartiersentwicklung Essener Straße beendet. Verein wird Anlaufstelle Langenhorn „Irgendwie wächst einem das ja doch ein bisschen ans Herz“, bemerkt Rixa Gohde-Ahrens wehmütig. „Das“ ist der Stadtteil rund um die Essener Straße in Langenhorn in dem sie rund neun Jahre als Quartiersentwicklerin tätig war. Ab jetzt soll es ohne öffentliche Unterstützung weitergehen. Rund 7,5 Millionen Euro sind hier in den vergangenen Jahren vor allem in die Entwicklung der Außenbereiche geflossen. Zwei Drittel davon kamen aus dem städtischen „Rahmenprogramm Integrierte Stadtteilentwicklung“ (RISE). Auch die beiden großen Wohnungseigentümer im Quartier, SAGA und Fluwog, nahmen für die Umgestaltung der Außenbereiche viel Geld in die Hand. Im Quartier gibt es viele grüne Spielbereiche, Vorgärten und auch den Marktplatz. „Da gab es erhebliche Abnutzungserscheinungen“, sagt Bezirksamtsleiter Harald Rösler. Um diese Flächen neu zu gestalten, sie als „erweiterten Wohnraum“ wie Gohde-Ahrens sagt, attraktiv zu machen, braucht man vor allem eins: Menschen. So sieht es auch der Staatsrat für Stadtentwicklung und Wohnen, Matthias Kock: „Engagement und Identifizierung – das sind wichtige Bausteine der Stadtentwicklung“, sagte er in seiner Ansprache. Er sei beeindruckt von der Vielfalt der Stadtentwicklung hier vor Ort.
Mit der Unterstützung durch die Behörden haben die Bewohner und Institutionen in ihrem
Stadtteil so die Funsportanlage geplant, den Abenteuerspielplatz wieder aufgemöbelt und einen Stadtteilgarten angelegt. Zwischen den Häusern gibt es Brunnen, Sitzecken, Sträucher mit essbaren
Früchten und Skulpturen. Die vergangenen neun Jahre haben viele Menschen zusammengebracht. Beispiele dafür: Die Bewegungsgruppen „Raus aus dem Haus“, der Stadtteilberat, das Selbstlernzentrum oder
der Stadtteilgarten. „Wir hätten uns so nie kennengelernt, und jetzt kennen und mögen wir uns“, zieht Cornelia Hadeler eine Bilanz nach drei Jahren. Es gibt aber auch noch Baustellen, die nicht
fertig wurden. Zwar wird der Marktplatz „in allerletzter Sekunde“ wie Gohde-Ahrens sagt, jetzt auch umgestaltet, doch für die leer stehenden Ladenflächen gibt es noch kein Konzept. Schon beschlossen
ist dagegen der Bau von seniorengerechten Wohnungen und der barrierefreie Um- und Ausbau des Kulturhauses „ella“. Auch die Idee, für alle Einrichtungen ein gemeinsames Dach zu finden, scheiterte an
fehlenden Räumen und möglichen Betriebskosten. Für 2016 steht für den Stadtteil noch der Quartiersfonds mit 10.000 Euro zur Verfügung, das verspricht auch Staatsrat Kock. Und er fordert auf: „Geben
Sie nicht auf, nutzen Sie das.“ Dafür soll ein Stadtteilverein künftig die Fäden in der Hand halten: „Leben in Langenhorn“, kurz LeiLa, wird Anlaufstelle und Treffpunkt für ehrenamtliches Engagement.
Auch der Stadtteilberat will weitermachen und zukünftig auch noch die Menschen auf der anderen Seite der Langenhorner Chaussee zum Mitmachen gewinnen. Ein symbolisches Dach gibt schon: ein
gemeinsames Logo, unter dem Verein, Beirat, Gartenbetreuer und weitere Aktivitäten auftreten.
Foto/Artikel: Stefanie Nowatzky.